Corona verschärft die Armut

Mittlerweile verursachen die Gesetze zur Einschränkung des Corona-Virus mehr Probleme in einigen Entwicklung- und Schwellenländern, als die Pandemie selbst.

Wo vorher Tagelohn und Hunger herrschten, gibt es jetzt Ausgangssperren, Restriktionen, Strafen, Krankheiten und mehr Hunger. Kurzarbeitergeld gibt es nicht, Arbeitslosengeld gibt es nicht, eine Krankenversicherung gab und gibt es nicht.

Dafür lebt man jetzt z.B. auf den Phippinen mit 5 oder mehr Menschen in einer kleinen überhitzten Hütte. Ein WC gibt es nicht, dafür einen Eimer. Eine Wasserleitung gibt es auch nicht, Wasser holt man am Brunnen.

Die Slums sind eingezäunt und werden von der Polizei bewacht. Raus und rein geht nur mit einer Sondererlaubnis. Wo die Polizei nicht reicht, zieht das Militär auf. Betroffen sind die Ärmsten der Armen. Der öffentliche Verkehr ist weitgehend aufgelöst worden. Für Ausländer ist es nahezu unmöglich auf die Philippinen zu kommen, es gibt keine Visa mehr und auch keinen Flugverkehr. Auch Menschen aus Ländern, die visabefreit waren, dürfen nicht mehr einreisen.

Hunger und Elend machen sich breit, ebenso die Gewaltbereitschaft und die Kriminalität.

In Georgien leiden die Menschen ebenfalls unter den Beschränkungen und auch hier ist es schwer in das Land zu kommen. Ein Helfer berichtete uns, er fühlte sich bei der Ankuft am Flugplatz ähnlich wie bei Reisen in eine Diktatur. Polizei, Kontrollen, wieder Polizei, Tests und sogar zum WC ging ein Polizist mit. Einige Leute wurden zwangsweise in einen Bus geschleppt, andere in Handschellen abgeführt. Glück war es, aus dem Flugplatz rauszukommen ohne weitere Probleme. Viele Polizisten sind wohl auch überfordert und kommen -nach Angaben von Flughafenmitarbeitern- aus dem Straßendienst und sprechen keine Fremdsprachen. Die Lebensmittelpreise steigen im Land, viele Leute verloren die Arbeit und viele Menschen haben Probleme satt zu werden.

In Mexiko haben wir ebenfalls Einschränkungen. Schulen und Universitäten sind geschlossen. Preise steigen, aber hier sind die Restriktionen, verglichen mit den beiden anderen Projektländern, noch am geringsten.

Alle Länder hatten vorher schon Probleme und das Leben war unerträglich. Jetzt wird vieles schlimmer und es ist noch kein Ende der Corona-Politik in diesen Ländern in Sicht. Uns erreichen regelmäßig verzweifelte Anfragen (auch von Menschen außerhalb der Projekte), insbesondere auf den Philippinen und in Georgien, nach Lebensmittelhilfen.

In jedem Projekt sind Teams vor Ort und wir haben eine gute Logistik. Soweit es geht helfen wir, letztendlich brauchen wir aber auch Spender/innen, wie Patinnen und Paten, damit wir unsere Arbeit vor Ort umsetzen können.