Corona und die Menschenrechte

Mittlerweile wird immer klarer, dass viele Regierungen unter dem Vorwand von „Corona“ gegen die Grundrechte der Menschen verstoßen und auch massive Repressionen gegen die eigene Bevölkerung anwenden (Quelle: Human Rights Watch).

Mehr als 90 Länder sollen so die Pandemie genutzt haben (E+Z, Entwicklung und Zusammenarbeit, 21, 05-06) um die Rede- und Versammlungsfreiheit massiv einzuschränken. Es mehren sich Berichte wo staatliche Stellen gegen Journalisten, Aktivisten und oppositionelle Gruppen vorgegangen sind. Es wurden demnach auch abweichende Meinungen, die nichts mit der Pandemie zu tun haben unterdrückt. „Future choices pandemic“ ist so auch ein Appell an Regierungen, ihren Kurs zu ändern.

Im Bildungsbereich sieht es ebenfalls schlecht aus. Nach Angaben des HRW wurden rund 1,4 Milliarden Kinder und Jugendliche aus Vorschulen, Grundschulen und weiterführenden Schulen in 192 Ländern ausgeschlossen.

Das bedeutet natürlich auch, dass eine Benachteiligung dieser gesamten Generation wahrscheinlich wird. Es bedeutet auch, dass die Online-Unterrichte vielen Menschen nichts bringen. Das ganz einfach, weil es -vor allen in den Entwicklungsländern- oft kein Internet in benachteiligten Familien gibt und es gibt auch keine Tabletts und keine Computer. Schätzungsweise mehr als 500.000 Kinder und Jugendliche konnten überhaupt nicht lernen. Sie wurden komplett vom Bildungssystem abgehängt und das in Ländern, wo es ohnehin für die einfache und mittlere Schicht kaum oder nur einen begrenzten Zugang zu guter Bildung gibt.

Noch schlimmer ist es, da Kinder mehr und mehr gezwungen werden arbeiten zu gehen. Die Eltern haben die ohnehin schlecht bezahlte Arbeit verloren oder verdienen weniger, die Preise steigen massiv. Kinderarbeit wird zum Schulersatz. Über die Arbeitsbedingungen muss man nicht besonders reden. Die sind schlecht für wenig Geld. Andere Jugendliche, vor allem Mädchen, werden in Ehen gedrängt mit Männern, die dann die Familie des Kindes finanziell fördern können. Viele Eltern unterstützen die Kinderarbeit und Frühehen, weil sie kaum noch wissen, wie das Leben weiter gehen soll.

Es gibt keine Sozialhilfen oder Arbeitslosenhilfe/Kurzarbeitergeld wie z.B. in Deutschland. Wer nichts hat, der hat nichts. Vor allem die Geringverdiener und Tagelöhner, verloren die Arbeit. Sie leben zusammen in „Häusern“ und „Zimmern“ unter sehr menschenunwürdigen Bedingungen. 7-8 Menschen pro Raum sind keine Seltenheit in manchem Ländern, kein Wasseranschluss, als WC dient ein Eimer. Dazu kommt eine unerträgliche Hitze unter dem Blechdach der Hütte. Das Leben war schlecht vor Corona, jetzt wurde es für viele Menschen zur Hölle.

Kontaktsperren, Ausgangssperren und ähnliches tun ihr übriges. Die Gewalt steigt in den Familien, Depressionen und Selbstmordversuche steigen. Hoffnungslosigkeit macht sich breit und das Leben erscheint vielen Menschen sinnlos. Folgen einer Pandemie-Politik, die wahrscheinlich noch in den Geschichtsbüchern späterer Generationen ihren Platz finden wird.

Auch Humanitäre Notlagen und Konflikte können nur noch erschwert behandelt werden. Einmal lähmt jedes Land durch seine Corona Regeln die Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit. Ebenso werden Hilfsorganisationen nach wie vor stark bei der Ausführung ihrer Arbeit behindert. Während Diplomaten, Politiker, etc. frei reisen können, haben Hilfsorganisationen -obwohl es hier um Leid, Elend und Menschenleben geht- leider nicht immer die Möglichkeit ihre Mitarbeiter/innen dort hinzuschicken, wo sie wirklich gebraucht würden. Einreisestop, Quarantäneregelungen, schwer zu bekommende Flugtickets sind nur einige Dinge, die die Arbeit internationaler Hilfe behindern.

In allen unseren Projekten ist die Lage dramatischer geworden. Wir versuchen durch Unterrichte, Motivationsprogramme, die Ausgabe von Tabletts, das Schaffen von Internetschnittpunkten, die Ausgabe von Nothilfen (insbesondere Lebensmittel), das Verstärken der Sozialarbeit, durch die Ausgabe von mehr medizinischen Hilfen dagegen zu halten. Hierfür brauchen wir aber auch Spenden und hierfür brauchen wir mehr Patinnen und Paten, mehr Fördermitglieder. Wenn Sie noch nicht zu uns gehören, sind sie herzlich eingeladen mitzumachen.