Brief einer Patin

„Schenken Sie doch einmal eine Patenschaft!“

Liebe Mitmenschen und Freunde der DHS,

seit ca. vier Jahren bin ich Patin bei der Deutschen Humanitären Stiftung. Ich schätze die DHS, weil sie im Vergleich zu großen Hilfsorganisationen in einem überschaubaren Rahmen einen sehr persönlichen Bezug zum Patenkind und seiner Situation ermöglicht. Zu wissen, wer die Mitarbeiter sind, und Frau Datashvili jederzeit mit Fragen kontaktieren zu können, gibt mir ein gutes und fast familiäres Gefühl.

Doch es schmerzt mich immer sehr, wenn ich auf der DHS-Website die Kinder sehe, die schon so lange vergeblich auf Paten warten. Und wenn ich lese, wie die Lage in den Projektländern sich in den vergangenen Monaten noch weiter verschlechtert hat, bin ich erschüttert über das herzzerreißende Leid und wünsche mir, dass auch andere Menschen von dieser großen Not berührt werden und sich überlegen, eine Patenschaft zu übernehmen.

Aus Gesprächen mit Freunden weiß ich, dass manche die Verbindlichkeit scheuen und daher lieber punktuell spenden. Wir leben in schwierigen Zeiten und wissen nicht, was kommen wird. Aber ich finde, das darf uns nicht davon abhalten, mit der Not von Menschen mitzufühlen, die verzweifelt auf Hilfe hoffen und dauerhaft auf Unterstützung angewiesen sind. Für mich bedeutet das, ein Stück Verantwortung zu übernehmen; das geht über das bloße Spenden von Geld hinaus. Eine Patenschaft kann eine solche freiwillige Verpflichtung sein.

Weihnachten naht, und schon jetzt machen sich viele Menschen Gedanken darüber, was sie ihren Lieben schenken sollen. „Was schenkt man einem Menschen, der schon alles hat?“ ist ein Satz, den ich manchmal höre. Nein, wir haben natürlich nicht „alles“, aber die meisten von uns haben doch alles, was wir brauchen, und noch sehr viel mehr darüber hinaus. Denken wir einmal an die Menschen, denen das Notwendigste zum Leben fehlt, an Mütter, die nicht wissen, was sie ihren Kindern zu essen geben können.

Vor Jahren hat mir meine Schwester einmal zum Geburtstag eine Patenschaft für ein Kind geschenkt (bei einer anderen Organisation; die DHS kannte ich damals noch nicht) – nicht nur für ein Jahr, sondern jahrelang hat sie die Beiträge bezahlt, während ich den Kontakt zum Kind unterhielt. Das war für mich das schönste Geburtstagsgeschenk meines Lebens! Natürlich wusste meine Schwester, dass sie mir damit wirklich eine Freude machen würde.

Wenn nun bald die vorweihnachtliche Frage aufkommt: „Was kann ich schenken?“, dann denken Sie bitte auch an diese Möglichkeit: Schenken Sie doch einmal eine Patenschaft (einem lieben Menschen oder auch sich selbst)! Für das Patenkind wird es in jedem Fall das schönste Weihnachtsgeschenk sein.

Herzliche Grüße

Carmen F.